08. September 2022
Getrieben durch technologische Entwicklung, veränderte Bedürfnisse und die anhaltende Verflechtung der digitalen mit der physischen Welt, versprechen das Metaverse und weitere Web3-Anwendungen ein ungeahntes Potential an neuen Möglichkeiten. Welche Auswirkungen ergeben sich hieraus für die zukünftige Art und Weise, wie wir (er)leben, arbeiten, interagieren, gestalten und konsumieren?
Für ein umfassendes Bild eines potentiell so weitreichenden Themenkomplexes, in einer sich immer schneller veränderten Welt, ist es unerlässlich, den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu werfen und das eigene Wissen stetig zu erweitern. Deshalb haben wir Expert:innen aus verschiedensten Bereichen nach ihrer Einschätzung zum aktuellen Trendthema Metaverse / Web3 gefragt.
Dieses Mal stand uns Michael Wallstein von Ströer Precision X Rede und Antwort.
Was im Jahr 2007 noch für viele undenkbar war, ist mittlerweile Alltag geworden: das Smartphone hat die Art und Weise wie wir miteinander kommunizieren und unsere Freizeit gestalten grundlegend verändert. Steve Jobs hatte das erste iPhone damals treffend mit den Worten „Today, Apple is going to reivent the phone” in der wohl berühmtesten Keynote angekündigt und recht behalten.
Glaubt man dem Titel des neuen Werks von Matthew Ball, „The Metaverse – And How It Will Revolutionize Everything”, so stehen wir auch nun wieder vor einer technologischen Wende. Auch der McKinsey Report „Value Creation in the Metaverse“ schreibt, dass das Metaverse über die nächsten Jahre ein gigantisches Potenzial beherbergt. Von unglaublichen 5 Billionen US-Dollar Umsatz gehen die Analysten im Jahr 2030 aus.
Nur in welchen Bereichen wird das Metaverse erfolgreich sein und unser Leben verändern? Kurz: in allem was virtuell ist. Das Metaverse wird die nächste Entwicklungsstufe des Internets sein und vorgeben, wie wir in Zukunft virtuell miteinander interagieren, kommunizieren, arbeiten, shoppen, Filme ansehen, Konzerte erleben, spielen und vieles mehr.
Sicher ist, dass noch viel getan werden muss, damit Metaverse Plattformen und Erlebnisse ihr volles Potenzial ausschöpfen und nicht nur von einer Randgruppe erlebt werden. Ich bin gespannt, welche technologischen Neuerungen über die nächsten Jahre in die heimischen Wohnzimmer gelangen und ich freue mich, dass ich dies bereits so zeitnah für mich entdecken durfte.
Damit das Metaverse auch tatsächlich das nächste große Ding wird, sind noch viele Hindernisse zu bewältigen. Diese werden insbesondere technologischer und sozialer Natur sein. Technologische Herausforderungen sind meiner Meinung nach der flächendeckende Ausbau des Internets, leistungsfähige und bezahlbare Hardware (PCs, zukünftige VR-, AR-, MR-Entwicklungen) und die Schaffung von verschiedenen Metaverse-Plattformen für unterschiedlichste Nutzen. Soziale Herausforderungen sehe ich insbesondere in der Aufklärung potenzieller Nutzer. Derzeitig ist das Metaverse für viele kein greifbares Konstrukt und schürt eher dystopische Vorahnungen, als wirkliche Freude sich an die Weiterentwicklung des Internets heranzutasten.
Aktuell steckt das Metaverse (noch) in den Kinderschuhen. Man merkt allerdings schon jetzt (und dies ist besonders verglichen mit vielen früheren Entwicklungen), dass insbesondere die großen globalen Firmen, wie Meta, Microsoft oder Epic Games, Unsummen in dessen Erforschung und Entwicklung investieren.
Bezogen auf die Werbebranche gibt es auch bereits Schätzungen von McKinsey, welche von einem Umsatz von bis zu 206 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 ausgehen. Ein großes Potenzial, welches eines bedeutet: jetzt ist die beste Zeit sich zu positionieren, zu lernen, Partnerschaften zu schließen und gemeinsam mit diesen Partnern das Metaverse in all seinen Facetten kennenzulernen und zu entwickeln.