09. Januar 2024
In der heutigen digitalen Ära haben Verbraucher:innen mehr denn je die Möglichkeit, mit Marken zu interagieren und Produkte zu entdecken – und das alles mit einem einzigen Fingertipp. Shoppable Media heißt der aufstrebende Trend, der die Grenzen zwischen Unterhaltung und Einkauf verschwimmen lässt. Diese Fusion aus Unterhaltungsinhalten und nahtloser Einkaufserfahrung verändert nachhaltig die Art und Weise, wie wir konsumieren und interagieren.
Tauchen Sie in diesem Blogartikel in die Welt von Shoppable Media ein, um zu verstehen, wie diese innovative Verschmelzung von Technologie und Handel die Zukunft des E-Commerce prägt.
Über geschickte Platzierung von digitalen Werbebotschaften wird der Weg der Verbraucher:innen von Engagement über Produktentdeckung bis hin zum Kauf kuratiert. Shoppable Media bezieht sich auf Inhalte (Bilder, Videos oder Social-Media-Plattformen), die es Verbraucher:innen ermöglichen, Produkte direkt innerhalb eines Mediums zu entdecken, anzuzeigen und zu kaufen. Diese Art von Medien integrieren fließend Einkaufsfunktionen in den Inhalt selbst, wodurch der Übergang vom Betrachten (Inspiration) oder Konsumieren (Transaktion) eines Inhalts zum Kauf eines Produkts so reibungslos wie möglich gestaltet wird – ohne die Plattform oder den Kontext wechseln zu müssen.
Shoppable Media kann auf unterschiedliche Arten angeboten werden:
Shoppable Bilder und Videos: Hier können Nutzer:innen auf Produkte innerhalb eines Bildes oder Videos klicken und erhalten direkte Links, die sie zum Kauf führen.
Shoppable Social Media Posts: Inhalten in sozialen Medien werden direkte Kauflinks oder Tags hinzugefügt, die es Nutzer:innen ermöglichen, beworbene Produkte direkt zu kaufen, ohne die Plattform verlassen zu müssen.
Shoppable Livestreams und Veranstaltungen: Während Live-Events oder Streams können Zuschauer:innen Produkte gezeigt werden, die direkt während des Events gekauft werden können.
Im vergangenen Jahr 2023 konnte täglich beobachtet werden, wie schnell der Mikrotrend Shoppable Media seinen Weg in den Mainstream geebnet hat. Getrieben durch die großen Social-Media-Plattformen TikTok, Instagram oder Snapchat, ist es vor allem für Jugendliche inzwischen Alltag, Marken und Produkte, die sie favorisieren, auch unmittelbar aus Umfeldern zu konsumieren, in denen sie sich fortwährend bewegen. Sie möchten sich bei ihren Einkäufen inspiriert, informiert und sicher fühlen. Shoppable Media erfüllt diese Bedürfnisse und bietet ein Einkaufserlebnis, das Entdeckung und Personalisierung fördert, um authentische Verbindungen zwischen Verbraucher:innen und Marken aufzubauen.
Der Aufstieg von Shoppable Media wird hierbei durch günstige Rahmenbedingungen flankiert:
Nutzer:innen kommunizieren heute immer mehr über Bilder und Fotos. Bei den wachstums- und interaktionsstarken Plattformen wie TikTok, Instagram, Snapchat oder Pinterest steht die visuelle Kommunikation im Mittelpunkt. Nicht ohne Hintergedanken bezeichnet Snap sich heute als „Camera Company“. Neue Nutzungsformen wie Linsen und Filter verlangen nach neuen Vermarktungsmodellen.
Ein Vermarktungsmodell ist schon vor dem aktuellen Shoppable Media-Hype entstanden: Influencer Marketing. Millionen von Verbraucher:innen folgen Instagram Influencer:innen und Youtube Vloggern und lassen sich von diesen Produkte empfehlen. Bislang ist das Influencer-Marketing-Geschäft größtenteils an den Plattformbetreiber:innen vorbeigelaufen. Shoppable Ads und Influencer Shops stellen erste Versuche dar, diesen Umstand zu ändern.
Als weltweit relevante „Produktsuchmaschine“ verdient Amazon in der Online-Werbung bislang vor allem Geld mit transaktionsnahen Werbeformaten. Wenn es dem Unternehmen gelingt auch Werbeformate zu etablieren, die weiter vorne im Kaufprozess ansetzen, könnte Amazon anderen Plattformen noch weitere Marktanteile abnehmen. Mit Prime Video und der Streaming-Plattform Twitch verfügt Amazon bereits über Outlets mit viel Potenzial. Experimente wie Spark, ein eigenes Influencer-Marketing Programm sowie Influencer-Kollektionen sind ein weiteres Indiz dafür, dass Amazon sich auch weiter oben im Funnel platzieren möchte.
Ein weiterer Grund für den Aufstieg von Shoppable Media liegt in der Verheißung begründet, dass sich mit Shoppable Ads, die Behauptung des US-Kaufhauskönigs John Wanamaker „Die Hälfte des Geldes, die ich für Werbung ausgebe, ist verschwendet; Ich weiß bloß nicht, welche Hälfte“ außer Kraft setzen lässt. Medien und Plattformen, die die gesamte Prozesskette von der Kund:innengewinnung bis zum Kauf abbilden können, können Werbewirkung verlässlicher nachweisen – und damit auch potenziell leichter Werbekund:innen gewinnen und mehr Budgets auf sich ziehen. Denn: Wenn der ROI stimmt, ist das Budget unendlich.
Technologische Weiterentwicklungen und neue Partnerschaften, wie zum Beispiel zwischen Meta und Amazon, zeigen zudem auf, dass das Ende der Möglichkeiten noch lange nicht erreicht ist. Die Zukunft verspricht ein noch interaktiveres und beeindruckenderes Shoppingerlebnis, das die Art und Weise, wie wir einkaufen, nachhaltig verändern wird. Hierzu zählt auch der in den USA und vor allem im asiatischen Raum sehr weit verbreitende Trend des Live-Shoppings. Anders als im Tele-Shopping, bei dem Produkte – zum Teil live – über einen TV-Sender, wie beispielsweise QVC oder HSE verkauft und via Telefon bestellt werden können, werden die Produkte beim Live-Shopping unmittelbar über einen Stream verkauft, der von einem sozialen Netzwerk oder einer Einkaufsplattform gehostet wird.
In gewisser Weise schließt Live-Shopping die von vielen Menschen beim Onlinekauf bemängelte Lücke der fehlenden Interaktion mit Verkäuferinnen und Verkäufern, die man aus dem stationären Einzelhandel gewohnt ist. Live-Shopping ist zwar keine klassische Verkaufsberatung, doch das interaktive Format schafft einen engen Kund:innen-Kontakt, bei der ein Produkt durch Moderation, oftmals von Influencer:innen oder prominenten Personen, präsentiert und beworben wird.
Da jeden Tag neue Technologien auf den Markt gelangen, die E-Commerce einfacher und effizienter gestalten – hierzu zählen übrigens auch die vielfältigen Möglichkeiten von Augmented Reality, gibt es keinen Zweifel, dass Shoppable Media auch im Jahr 2024, vor allem in jungen Zielgruppen, weiter an Relevanz gewinnen wird. Marken sollten dieser Entwicklung Rechnung tragen, indem sie in die Erstellung von Inhalten investieren und die Implementierung von Shoppable Media in ihren Marketing-Plänen berücksichtigen.