B21F6BB4-1C5E-4341-9402-72115F03EA26 14. Juni 2023

Nachhaltigkeit: Ein neuer KPI im Media-Mix

  • Nachhaltigkeit
  • Green Media

Ein Kommentar von Richard Offermann, SVP Client Sales bei Ströer Media Solutions

Nachhaltigkeit ist zurecht ein bestimmendes Thema. In den vergangenen Monaten hat die Sensibilität im Umgang damit zugenommen. Auch die Konsument:innen sind aufgeklärter und differenzieren stärker. Unternehmen tun also gut daran, sich auf Produktlevel ebenso wie auf Unternehmensebene damit auseinandersetzten.

Wir konsumieren täglich eine Vielzahl an Medien und jeden Tag begegnet uns Werbung – im TV, im Radio, auf der Straße, in der U-Bahn oder auf dem eigenen Smartphone. Und immer mehr Marken nutzen Werbung, um ihr grünes Versprechen zu präsentieren. Doch: Für uns alle in der Mediabranche bietet das Thema Nachhaltigkeit auch neue strategische Überlegungen, nicht nur was kommuniziert werden sollte, sondern auch wie und über welche Kommunikationskanäle. Warum sollte die Kommunikation nicht den gleichen nachhaltigen Anforderungen genügen wie auch das Produkt selbst? Hier wäre mein Wunsch genauer hinzuschauen und Kampagnen im Hinblick auf die Verwendung von nachhaltigeren und emissionsärmeren Kommunikationskanälen und Formaten zu hinterfragen. Oder ganz konkret: Wie hoch ist der CO2-Fußabdruck, der durch eine Werbekampagne eigentlich entsteht? Und zwar in jedem Glied der Kette – bei den Agenturen, bei den Vermarktern und bei den werbungtreibenden Kunden.

Gelebte Nachhaltigkeit kann nur mit Reduktion der einzusetzenden Ressourcen überhaupt funktionieren.

Dafür müssen wir im ersten Schritt verstehen, wo genau Emissionen in welcher Höhe verursacht werden und Transparenz darüber schaffen, was unsere Branche verbraucht. Auf dieser gemeinsamen Basis können wir dann an den Stellschrauben drehen, um die Emissionen in Zukunft zu reduzieren, ohne dass eine Kampagne Einbußen bei der Wirkung und Performance hat.

Es gibt diverse Ansatzpunkte, die wir bereit sind, gemeinsam zu diskutieren und anzugehen bspw. eine Optimierung der Werbemittel, Formate und Technologien. Wir haben vor Jahren bereits begonnen in die Verbesserung der Umweltfreundlichkeit des Außenwerbeportfolios zu investieren. Im Fokus der Verbesserung der Umweltfreundlichkeit des Außenwerbeportfolios steht die Digitalisierung der Medienträger im öffentlichen Raum. Die Außenwerbebranche arbeitet bereits seit vielen Jahren an Effizienzsteigerung und Energieeinsparung. Zusätzlich zum ohnehin schon geringen relativen Stromverbrauch wurde der Ökostromanteil zum Betrieb der digitalen OOH-Werbeträgerinfrastruktur in den vergangenen Jahren signifikant gesteigert, und so werden die digitalen Out-of-Home Medien in Deutschland größtenteils mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt. Unser Anliegen ist es per se schon, unser Geschäftsmodell so effizient und damit ressourcenschonend wie möglich zu betreiben. Beispielsweise wurde am Einsatz verbesserter LED-Technik, individuell geregelter Helligkeit der Bildschirme in Abhängigkeit von den umgebenden Lichtverhältnissen, Herunterfahren der Geräte in Nachtzeiten und einer angepassten Steuerung der Farbkontraste gearbeitet. Diese und weitere Maßnahmen reduzieren nicht nur den Stromverbrauch, sondern erhöhen gleichzeitig die Lebensdauer digitaler Werbeträger signifikant.

Lösungen für einen ökologischen und gesellschaftlichen Beitrag

Der steigende Bedarf an nachhaltigen Lösungen ist für uns Ansporn, um unser Portfolio kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wir bieten Leistungen für unsere Kunden und Partner an, die einen zusätzlichen ökologischen und gesellschaftlichen Beitrag erbringen. Weil Nachhaltigkeit weiterhin eine wachsende Rolle in der Gesellschaft und damit auch in der Wirtschaft einnehmen wird, wird auch emissionsarme Kommunikation immer wichtiger. Eine kritische und ehrliche Auseinandersetzung damit, ist mehr als angebracht.

Über den Autor

 

Richard Offermann wurde 1973 in Wuppertal geboren. Nach seinem Studium der internationalen Betriebswirtschaftslehre in Kiel und Almería (Spanien) startete er seine berufliche Laufbahn als Analyst Corporate Finance bei KPMG. 2000 stieg er als CMO bei der MOTENA AG ein – Startup für Europas erste Automotive E-Commerce-Plattform. Seine Karriere setzte er anschließend als Berater bei Accenture und für internationale Direktinvestoren bei Germany Trade & Invest fort. Seine Branchenschwerpunkte waren u. a. Automotive, Financial Services und Retail.

2012 übernahm Offermann die Aufgabe des Industry Head CPG und anschließend des Industry Leader im Sales bei Google in Hamburg, bevor er 2016 als Executive Summit Evangelist ins Google Headquater nach Mountain View (USA) wechselte.

2017 wechselte Richard Offermann zu Ströer und hat die Aufgabe SVP Client Sales bei Ströer Media Solutions übernommen.