B21F6BB4-1C5E-4341-9402-72115F03EA26 05. Juli 2019

Estland – “Minimalistic Heaven” für Startups?!

Estland ist nicht irgendein Land, das nur einige Angelegenheiten etwas digitaler macht als andere Länder. Estland ist “the place to be right now”.

Uns Deutschen fällt es schwer sich vorzustellen, was Estland bereits geschafft hat und was in den nächsten Monaten und Jahren noch kommen wird. Dabei wirken die Esten manchmal so, als wüssten sie nicht, was Besonderes in ihrem Land passiert. Marketing für Estland machen meist andere: Diejenigen, die dort zu Besuch waren, die verschiedenen Show-Rooms, Laps, Startups und Acceleratoren besucht und mit Unternehmern und Politikern gesprochen haben.

Es ist kein Zufall, dass Estland eine der höchsten Gründungsraten pro Kopf in Europa hat. Die durchschnittliche Zahl von Startup-Gründungen in Europa liegt bei fünf per 100,000 Einwohner. Die Zahl in Estland ist sechsmal höher als dieser europäische Durchschnitt, womit Estland mit aktuell ca. 450 Startups den dritten Platz in Europa einnimmt!

Estland hat ein Klima für Startups geschaffen, das es wohl nur ein Mal auf der Welt gibt. Dies trägt bereits Früchte. Estland ist derzeit –wie kaum ein anderes Land – einer der Geburtsorte von Unicorn Startups. Startups also, die nicht an der Börse gelistet sind und deren Bewertung über einer Millarde Dollar liegt. Im Moment gibt es vier davon: Skype, Playtech, TransferWise und Taxify. Es werden aber bald weitere folgen, ein sehr vielversprechender Kandidat ist z.B. das Lieferroboter-Startup Starship Technologies. Je nachdem, welche Definition verwendet wird, hat Deutschland mit einer Bevölkerung die Estland um ca. 80 Millonen Bürger übersteigt nach den Börsengängen von Zalando und Rocket Internet ungefähr genauso viele Unicorns.

Was macht Estland im Startup-Bereich anders?

Im Global Startup Ecosystem Report 2017 heißt es dazu: „Estlands Mischung aus intelligenter Infrastruktur, grenzüberschreitenden Visa-Programmen und Startup-Solidarität garantiert der Welt, dass es uns mehr wegweisende Technologien bringen wird, wie Estland es mit Skype getan hat und jetzt auch mit Transferwise tun".

Das Whitepaper im Download Bereich beinhaltet zehn Beispiele, warum sich Gründer genauer mit Estland beschäftigen sollten. Viel spaß beim Lesen!

Über den Autor

Jan Schnedler ist Startup-Anwalt und hat das Buch Startup Recht geschrieben. Die Eindrücke aus Estland hat er auf einer Delegationsreise nach Tallinn und Tartu gewonnen, an der auch Hamburger Professoren, Startup-Unternehmer, Familienunternehmer, die Innovations Kontaktstelle und Ströer teilgenommen haben.