20. April 2023
Wenn in Kiel Unwetter drohen, Gefahrenstoffe auslaufen oder die Bevölkerung über andere Gefahrenlagen schnell informiert werden muss, dann helfen dabei jetzt auch die digitalen Stadtinformationsanlagen von Ströer. Die Feuerwehr der Landeshauptstadt Kiel hat dazu eine Vereinbarung mit Ströer, dem Betreiber der Informationsanlagen im öffentlichen Raum, geschlossen. Somit dienen die Anlagen nun auch in Kiel neben Rundfunk, TV und Internet als offizieller Multiplikator für Warnmeldungen. Die Meldungen werden bei Bedarf im öffentlichen Raum auf den Displays an den großen Verkehrsachsen und rund um die Innenstadt sowie im Innenbereich auf den Screens im Bahnhof und im Sophienhof ausgestrahlt.
Insgesamt sind in Deutschland rund 6.450 digitale Medien von Ströer in 280 Städten in die Warninfrastruktur integriert. 22 digitalen Stadtinformationsanlagen mit 38 Bildschirmen von Ströer sind Bestandteil der kommunalen Infrastruktur in Kiel. Darauf werden offizielle Warnungen ab sofort ausgestrahlt. Der Energiebedarf der digitalen Stadtinformationsanlagen von Ströer in Deutschland wird ausschließlich mit emissionsfreiem Ökostrom gedeckt.
„Ich freu mich, dass wir in Zusammenarbeit mit Ströer die Warnhinweise nun auch digitalisiert im öffentlichen Raum präsentieren können und damit die Kieler*innen schnell über Gefahrensituationen informieren können“, sagt der zuständige Dezernent, Christian Zierau.
„Die große Herausforderung bei der Warnung der Bevölkerung besteht darin, möglichst viele Menschen in den unterschiedlichen Lebenssituationen und mit unterschiedlichen Lebensgewohnheiten mit Warnmeldungen und entsprechenden Handlungsempfehlungen zu erreichen“, fügt der Amtsleiter der Kieler Feuerwehr, Thomas Hinz. hinzu. „Vor diesem Hintergrund genügt es nicht, nur auf ein Warnmittel wie beispielsweise Sirenen oder Warn-Apps als alleiniges Mittel der Wahl zu setzen. Vielmehr ist es entscheidend, einen „Warnmix“ zu nutzen“.
„Warnhinweise und Informationen von Feuerwehr, Polizei oder Behörden sollten möglichst zeitnah und zielgerichtet bei der Bevölkerung ankommen –vor allem im öffentlichen Raum. Über die Stadtkommunikation auf unseren digitalen Bildschirmen werden praktisch alle erreicht: demokratisch, barrierefrei und diskriminierungsfrei – weil die veröffentlichten Informationen für alle Bürger*innen zugänglich sind. Die Medienträger zählen in Relation zu den erreichten Kontakten zu den CO2-ärmsten Medien. Zudem decken wir den Energiebedarf unserer digitalen Stadtinformationsanlagen in Deutschland ausschließlich mit emissionsfreiem Ökostrom“, sagt Alexander Stotz, CEO Ströer Media Deutschland GmbH.
„In zahlreichen deutschen Städten sehen wir, dass es sehr wichtig ist, die Sirenensignale durch visuelle Informationen zu stützen und damit die Bürger:innen zu leiten. Wir freuen uns sehr, dass nun auch die Feuerwehr der Landeshauptstadt Kiel Warnstufe eins bis drei auf unseren digitalen Medien ausspielen kann“, ergänzt Iris Petersen, Niederlassungsleiterin in Kiel von Ströer.
Die Warnmeldungen sind dabei deutlich als Warnung gekennzeichnet und enthalten neben dem eigentlichen Warninhalt auch Verhaltensempfehlungen. Entsprechende Warnmeldungen werden im Gefahrenfall innerhalb von wenigen Minuten auf allen Anlagen im Stadtgebiet ausgestrahlt. Bei einer Entwarnung oder dem Abbruch der Meldung läuft die Warnung noch eine Stunde, gekennzeichnet mit dem Stempel „Entwarnung“.
Technischer Ausgangspunkt der Alarmierungen ist das „Modulare WarnSystem des Bundes“ (MoWaS). Die digitalen Stadtinformationsanlagen von Ströer sind in das satellitengestützte Modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundes integriert und dienen damit neben TV, Rundfunk, Warn-Apps und Cell Broadcast als offizielle Warnmultiplikatoren. Das Warnsystem MoWaS unterscheidet in ‚Gefahreninformation‘ (niedrigste Stufe, z.B. eine Bombenentschärfung mit einigen Tagen Vorlauf), ‚Gefahr‘ (mittlere Stufe, z.B. Starkregen in kritischen Mengen) und ‚extreme Gefahr‘ (höchste Gefahrenstufe, z.B. extremes Hochwasser mit akuter Lebensgefahr). Je nach Stufe sind die verschiedenen Warnmultiplikatoren angehalten, ihr Programm für die Warnung zu unterbrechen oder die Warnung in ihre regulären Nachrichten aufzunehmen.
In Kiel kann auf den Stadtinformationsanlagen in allen drei Warnstufen gewarnt werden. Dieser zusätzliche Service ist für die Stadt kostenlos.
Foto: v.l.n.r. Thomas Hinz, Leiter der Feuerwehr Kiel; Iris Petersen, Niederlassungsleiterin Ströer Kiel; Christian Zierau, Stadtrat für Finanzen, Personal, Ordnung und Feuerwehr / LH Kiel