B21F6BB4-1C5E-4341-9402-72115F03EA26 19. November 2021

Frankfurt stärkt digitale Warnkanäle

Bombenfund, Chemieunfall, Großbrand, Hochwasser - wenn in Frankfurt eine ernsthafte Gefahr für Leben oder Gesundheit droht, sollen so schnell wie möglich alle potenziell Betroffenen gewarnt werden – und sie sollen erfahren, wie sie sich am besten verhalten. Für Bevölkerungswarnungen vor sogenannten nicht-polizeilichen Gefahrenlagen ist die Feuerwehr Frankfurt zuständig. Und diese hat jetzt Warninfrastruktur und Warnmittel bedeutend erweitert.

In der Leitstelle der Feuerwehr in Eckenheim steht eine Vollstation für das satellitengestützte Warnsystem MoWaS, die vom Land Hessen zur Verfügung gestellt wurde und über die eine ganze Reihe von Multiplikatoren angesteuert werden. Nationale und regionale Radio- und Fernsehsender werden mit den Warnmeldungen zur zeitnahen Weiterverbreitung versorgt, parallel die verfügbaren Warnapps. Und eine weitere Schnittstelle sorgt dafür, dass ab jetzt Warnungen auch über die digitalen Stadtinformationsflächen von Ströer ausgespielt werden.

Mehr als 40 Screens finden sich in Frankfurt allein an den U- und S-Bahngleisen in den Stationen Hauptwache und Konstablerwache und besitzen dort einen sehr hohen Wahrnehmungsgrad. Am Hauptbahnhof und am Regionalbahnhof am Flughafen, an vielen weiteren Stationen im Stadtgebiet sowie in den großen Malls sendet Ströer ebenfalls seine Contentschleifen aus Werbung, Nachrichten und Wetter – und im Fall des Falls eben auch die Warnmeldungen. Insgesamt sind in Frankfurt 290 dieser digitalen und damit ad-hoc bespielbaren Informationsflächen durch die Kooperation mit Ströer an die Warninfrastruktur angeschlossen.

Ströer verfügt über einen Vertrag mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) und ist damit offizieller Warnmultiplikator. „Dringende Informationen oder Hinweise von Polizei, Feuerwehr und Behörden sollten möglichst zeitnah und zielgerichtet bei der Bevölkerung ankommen – auch, beziehungsweise vor allem – im öffentlichen Raum. Wir freuen uns, dass wir dafür in Frankfurt nun die Voraussetzungen schaffen konnten und unsere digitalen Screens ab sofort den Warnmittelmix sinnvoll ergänzen“, sagt Alexander Stotz, CEO Ströer Media Deutschland GmbH.

Frankfurt ist die erste Stadt, in der mittels Ströer-Displays in allen drei Gefahrenstufen gewarnt wird. Das Warnsystem MoWaS unterscheidet in Gefahreninformation (niedrigsten Stufe, z.B. eine Bombenentschärfung mit einigen Tagen Vorlauf), Gefahr (mittlere Stufe, z.B. Starkregen in kritischen Mengen) und extreme Gefahr (höchste Gefahrenstufe, z.B. extremes Hochwasser mit akuter Lebensgefahr). Je nach Stufe sind Rundfunksender angehalten, ihr Programm für die Warnung zu unterbrechen oder die Warnung in ihre regulären Nachrichten aufzunehmen. Ebenso ist sieht die Vereinbarung der Feuerwehr Frankfurt mit Ströer vor, je nach Stufe die Contentschleife zu unterbrechen bzw., die Warnung innerhalb der regulären Schleife auszuspielen.

„Ziel ist, dass im Ereignisfall möglichst viele Menschen mit einer Warnmeldung erreicht werden können. Um dies zu erreichen, muss man heute auf viele Verbreitungswege für eine Warnung setzen“, erklärt Annette Rinn, Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz der Stadt am Main. „Die großen Bildschirme an den zentralen Knotenpunkten in Frankfurt sind ideal, nicht zuletzt, um die Pendlerinnen und Pendler oder Reisende zu erreichen, die in Frankfurt unterwegs sind“.

Die Meldungen, die auf den Screens zu sehen sein werden, sind deutlich als Warnung der Feuerwehr gekennzeichnet und enthalten die wichtigsten Warninhalte: Welche Gefahr ist wo in Frankfurt und was sollen die Bürger tun (oder unterlassen) – etwa unbedingt das betroffene Gebiet meiden.

 

Quelle/Bild: Feuerwehr Frankfurt