23. Juni 2025
Auf dem Jahreskongress der World Out of Home Organization (WOO) in Mexiko stellten Branchenexperten Out-of-Home (OOH) als grünen Medienkanal in den Fokus und betonten WOO’s Unterstützung für Ad Net Zero bei der Optimierung der CO₂-Messung im OOH-Bereich.
Der WOO-Kongress in Mexiko brachte internationale Medienentscheider zusammen, um über Innovation, Kreativität und Nachhaltigkeit in der Out-of-Home-Werbung zu diskutieren.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die gemeinsame Keynote von Katrin Robertson, CEO der blowUP media Group (Teil der Ströer Gruppe), und Stephanie Scheller, Managing Partner Sustainable Solutions EMEA bei Omnicom Media Group. Ihr Appell war eindeutig: „Come over to the green side!“
Scheller betonte, dass Media-Aktivitäten laut Ad Net Zero je nach Branche, Kampagnenanzahl und Media Mix zwischen unter 5 und über 40 Prozent der Gesamtemissionen eines Unternehmens ausmachen können.* Da globale Regularien zunehmend verlangen, dass Unternehmen Emissionen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette – einschließlich Media – berechnen, wächst die Verantwortung der Werbebranche.
Ein zentrales Problem war bislang das Fehlen einer einheitlichen Grundlage: Derzeit existieren über 30 verschiedene Ansätze zur Emissionsberechnung in Media. Um dem entgegenzuwirken, hat Ad Net Zero – eine globale Brancheninitiative zur Reduktion von Treibhausgasemissionen in der Werbung – im Jahr 2024 das Global Media Sustainability Framework (GMSF) eingeführt. Dieser freiwillige Branchenstandard wurde in Arbeitsgruppen gemeinsam mit Stakeholdern entwickelt und ist öffentlich zugänglich. Ziel ist es, mehr Konsistenz und Transparenz in der CO₂-Berechnung von Medien zu schaffen.
„Das Framework ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, was durch offene Kollaboration und einem Dialog auf Augenhöhe in unserer Branche möglich sein kann“, sagte Stephanie Scheller. „Wir sind stolz darauf, einen aktiven Beitrag zu der Entwicklung zu leisten, um praxisorientierte Lösungen für alle zugänglich zu machen. Dabei braucht es Organisationen wie Ad Net Zero oder die WOO, die Industrie Stakeholder zusammenbringen, um den Status Quo zu durchbrechen und Nachhaltigkeit in unserer Branche langfristig zu verankern.“
Diese gemeinsame Verpflichtung zu Transparenz und Kooperation ebnet den Weg für das nächste Kapitel: wie OOH bereits heute messbare Umweltvorteile liefert.
Europäische Studien belegen, dass OOH deutlich weniger CO₂ pro 1.000 Kontakte ausstößt als andere Medienkanäle.** Als One-to-Many-Medium ist OOH von Natur aus effizient. Die Branche treibt nachhaltige Innovationen mit bemerkenswerter Dynamik kontinuierlich voran. In Großbritannien stammen beispielsweise bereits 90 % der im OOH-Sektor genutzten Energie aus erneuerbaren Quellen.*** Energiesparende Technologien wie LED-Beleuchtung und Solarpanels reduzieren die Umweltbelastung zusätzlich. Weitere Maßnahmen wie PVC-freie Riesenposter und Begrünung im urbanen Raum unterstreichen das starke Engagement der Branche. Katrin Robertson präsentierte Best-Practice-Beispiele aus aller Welt, die zeigen, wie Medienunternehmen aktiv Emissionen senken und gleichzeitig gesellschaftlichen Mehrwert schaffen – etwa durch den Aufbau öffentlicher Infrastruktur, die Aufwertung von Städten und sinnvolle Beiträge für die Gesellschaft.
„OOH ist einer der wenigen Medienkanäle, der ökologische Effizienz mit Werbewirkung verbindet“, sagte Katrin Robertson. „Besonders beeindruckend ist das Niveau von Innovation und nachhaltigem Engagement, das wir branchenweit beobachten. Medienvermarkter und Unternehmen folgen heute klaren Nachhaltigkeits-Roadmaps und steuern ihre Lieferketten entsprechend. Von intelligenter und grüner Energienutzung über grüne Infrastruktur bis hin zu recycelten Materialien – diese Initiativen stehen für eine umfassende Transformation in der Gestaltung und Weiterentwicklung von Medien im öffentlichen Raum. OOH hat das Potenzial, Nachhaltigkeit voranzutreiben und Städte resilienter, inklusiver und zukunftsfähiger zu machen.“
Eine wichtige Ankündigung des Kongresses war die Unterstützung von Ad Net Zero durch WOO bei der Überarbeitung des Global Media Sustainability Framework (GMSF), um die besonderen Merkmale der Out-of-Home-Medien besser zu berücksichtigen. Das ursprünglich von Ad Net Zero entwickelte GMSF bietet eine einheitliche Methodik zur Berechnung von Treibhausgasemissionen über alle großen Medienkanäle hinweg. Mit dem Input und der Expertise von WOO wird es nun weiterentwickelt, um eine genaue Berechnung für OOH-Formate wie Classic, Transient und Digital sicherzustellen.
„Wir sind stolz darauf, mit WOO zusammenzuarbeiten, um Konsistenz und Transparenz in die Berechnung der Treibhausgasemissionen von Medien zu bringen", sagte Anthony Falco, Global Media Sustainability Director bei Ad Net Zero. „Dank der Expertise und Insights des OOH-Sektors können wir nun einen Leitfaden für die Daten auf Kanalebene entwickeln, der die operative Realität widerspiegelt. Dies ist wesentlich, um das Framework praxisnah und umsetzbar zu machen.“
Diese Zusammenarbeit ermöglicht es Marken, Agenturen und Vermarktern, einheitliche und nachhaltige Entscheidungen zu treffen – und positioniert OOH als führenden Kanal in der Transformation zu Green Media.
Angesichts wachsender regulatorischer Anforderungen und der steigenden Nachfrage nach klimabewussten Kampagnen gehen WOO und seine Mitglieder mutig voran. Mit dem GMSF und einem gemeinsamen Innovationsanspruch wird die Zukunft der Medien nicht nur messbar – sondern nachhaltig.
Quellen:
*Ad Net Zero, Global Sustainability Framework, 2024
**FAW Fachverband Außenwerbung & bynd consulting, 2023: Return on Environment | Mediaplus & ClimatePartner, 2021: Green GRP Initiative | Outsmart UK & KPMG, 2024: Low Carbon, Low Power. An analysis of OOH energy consumption and CO2 emissions.
***Outsmart UK & PwC, 2023: Supporting UK society: The impact of the Out of Home advertising sector.