16. Juni 2019
Sie verläuft dynamisch mit immer größeren Auswirkungen in immer kürzer werdenden Zeitabständen. Etablierte Geschäftsmodelle und gewohnte Handlungsabläufe stehen auf dem Prüfstand. Die Big-Data-Nutzung birgt Chancen wie Risiken für die Kommunen. Augmented-Reality- und Virtu-al-Reality-Anwendungen verändern unseren Realitätsbegriff, künstliche Intelligenz beeinflusst unseren Alltag in zunehmendem Maße. Diese und weitere Entwicklungen stellen viele Bereiche der bisherigen Wertschöpfungsformen und Austauschkanäle infrage, entkoppeln diese großteils von der Präsenz vor Ort und unterwerfen die Beziehungen von öffentlicher Hand und Wirtschaft zu Bürgern und Kunden oft völlig neuen Spielregeln.
Kommunen und Stadtmarketingorganisationen, lokale Händler, Gastronomen, Dienstleister und Kultureinrichtungen müssen sich mit den veränderten Gegebenheiten auseinandersetzen, ihre Geschäftsmodelle und Angebote anpassen und die sich vielfältig bietenden Chancen mutig zur eigenen Profilierung nutzen. Eine wesentliche Aufgabe wird sein, das bestehende „analoge“ Freizeit- und Serviceangebot zu einem „digital-analogen Erlebnisraum Stadt“ zu erweitern und dessen Wahrnehmung schlüssig zu gestalten. Dabei gilt es die unterschiedlichsten Herausforderungen zu meistern. Städte müssen die kooperative Stadtentwicklung in Teilen neu denken und sich verbindliche Regelungen zur Datenhoheit und Datennutzung für den „öffentlichen Raum im Internet“ geben. Es gilt durch die Verzahnung der gewachsenen analogen und neuen digitalen Services Erleichterungen (Conveniences) für die Bewohner zu erreichen und so die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen und ihre Attraktivität zu steigern. Auch die Bedürfnisse und Anforderungen an die städtische Kommunikation verändern sich grundlegend, da eine einseitige Sender-Empfänger-Kommunikation weder vom Bürger noch vom Besucher akzeptiert wird. Und während sich schließlich in der digitalen Welt Raum und Zeit scheinbar verlieren, steigt die Sehnsucht nach physischer Verortung, bekommen qualitätvolle Stadträume als Begegnungsorte eine ganz neue Bedeutung.
Quelle: bcsd