B21F6BB4-1C5E-4341-9402-72115F03EA26 06. März 2024

10 Jahre – 10 things | 3 Fragen an Daniel Bischoff, CMOO RTL AdAlliance

Seit nunmehr 10 Jahren kuratieren wir jeden Montag im Rahmen unseres Newsletters „10 things you need to know“, die heißesten Trends und Innovationen für den deutschen Medienmarkt. Dieses runde Jubiläum haben wir zum Anlass genommen und im Rahmen einer Blogserie „3 Fragen an“, namhafte Medienschaffende gebeten, die aus ihrer beeindruckendsten strukturellen Veränderungen der vergangenen Jahre, die aktuell wichtigsten Herausforderungen und die zukünftigen am sehnsüchtigsten, gewünschten Innovationen zu beschreiben. 

Wie hat sich Deiner Meinung nach der deutsche Medien- und Werbemarkt in den letzten zehn Jahren strukturell verändert, und welche Entwicklungen haben Dich dabei am meisten beeindruckt? 

Die letzten 10 Jahre haben nicht nur massive Umwälzungen im Medienkonsum gebracht – Video hat sich als dominantes Medium etabliert – sondern auch eine radikale Veränderung des Geschäfts der und mit den Medien. Etablierte Geschäftsmodelle und Transaktionsmechanismen wurden auf den Kopf gestellt und automatisiert. Als beeindruckendstes Merkmal dieser Veränderungsprozesse der letzten 10 Jahre lässt sich sagen, dass die Veränderung jeden Winkel durchdrungen hat – und das in nur 10 Jahren. Ob Medium, Kunde oder Agentur – niemand blieb verschont, jeder musste sich neu erfinden. Swim or sink – das war die Überschrift der letzten Dekade in unserem Geschäft.

Was sind die aktuell wichtigsten Herausforderungen in der deutschen Medien- und Werbebranche, insbesondere in Anbetracht der rasanten Veränderungen durch die Digitalisierung? 

Die Digitalisierung als allumfassende und durchdringende „unsichtbare Hand“ ist noch nicht fertig mit der Medien- und Werbebranche. Wir erleben gerade, wie sich neue Transaktionsmodelle – deren Ursprung weit vor der Medien- die Finanzbranche entstanden sind – in allen Medien verankern. Dabei haben sich die Herausforderungen für die Medien und der Anspruch an sie nicht wirklich verändert: Marken mit potentiellen Kunden in Kontakt bringen und wenn irgendwie möglich eine Verhaltensänderung hervorrufen. Jedoch gestaltet sich diese „Ur-Aufgabe“ der Medien (aus Werbetreibenden-Sicht) schwieriger, da der Medienkonsum sich rasant weiterentwickelt.

Wenn Du einen Blick in die Glaskugel werfen könntest: Welche Innovationen oder Entwicklungen würdest Du Dir für die Zukunft des deutschen Medien- und Technologiemarkts wünschen, welche hältst Du für wahrscheinlich?

Mehr als die Frage, ob eine bestimmte Innovation oder Technologie unser Geschäft noch einmal umwälzen wird, treibt mich um, ob es je wieder zu Stabilität in Medienkonsum und Medientechnologie kommen wird. Die Vergangenheit, Gegenwart und wahrscheinlich die Zukunft wird von sich immer mehr selbstverstärkenden Veränderungsprozessen geprägt, die wiederum neue Veränderungsprozesse in Gang setzen. Daher ist die große Frage für den ganzen Markt, Werbekunden, Medien und Agenturen: Bekommen wir noch einmal eine Phase der „Ruhe“ und Stabilität oder müssen wir uns damit abfinden, dass wir uns konstant neu ausrichten und erfinden müssen? Erste Anzeichen verdichten sich allerdings, dass Bewegtbild (Video) seinen Siegeszug weiter gehen wird und sich den Rang als wichtigstes Medium nicht mehr nehmen lassen wird. Wenn dem so ist, können sich alle im Markt danach ausrichten und die effizientesten und effektivsten Strategien entwickeln, um den Konsumenten durch Video erfolgreich abzuholen.

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